Canadian Model of Occupational PerformanceDas Canadian Model of Occupational Performance kurz CMOP ist ein Instrument im Rahmen der Ergotherapie um klientenzentrierte Behandlungsleitlinien zu entwickeln. CMOP ist dabei keine konkrete Behandlungsmethode, sondern der Versuch, dem Therapeuten ein Instrumentarium (Literatur, Erhebungsbögen) an die Hand zu geben, um die Wünsche und Zielvorstellungen eines Behandlungsbedürftigen (Klienten) herauszuarbeiten. Das CMOP wurde in den 1980er-Jahren vom kanadischen Gesundheitsministerium (Department of National Health and Welfare) gemeinsam mit dem kanadischen ergotherapeutischen Berufsverband (Canadian national organisation of Occupational Therapists, CAOT) entwickelt. Person – Betätigung – UmweltIm Zentrum des Modells steht die Person der Behandelten (Klientenzentriertheit). Diese Person interagiert über Betätigung mit der Umwelt. Betätigung ist dabei die deutsche Übersetzung von Occupation, für die in der deutschen Sprache aber auch Begriffe wie Beschäftigung, Arbeit, Handlung und Tätigkeit existieren. Der Kernbegriff der Betätigung fasst im Grunde alles zusammen, was ein Mensch in seinem Alltag tun muss und tun möchte, zu dem ein Behandlungsbedürftiger aber oft nicht mehr in der Lage ist. Das CMOP unterteilt die Betätigung in die drei Bereiche Selbstversorgung, Produktivität (Berufsleben) und Freizeit. TherapieprozessDer Therapieprozess im Rahmen des CMOP vollzieht sich in sieben Schritten nach dem Occupational Performance Process Model kurz OPPM.
Canadian Occupational Performance Measure (COPM)Der im Therapieprozess (OPPM) im ersten Schritt eingesetzte und international standardisierte Erhebungsbogen dient auch als Messinstrument. Er dokumentiert den ist-Zustand vor der Therapie und in einem zweiten Interview, nach angemessener Zeit, mögliche Therapieerfolge. Erfolg versteht sich dabei insbesondere aus der Sicht des Patienten/Klienten, dessen Blickwinkel nicht unbedingt dem des Therapeuten entsprechen muss. CMOP-EDas CMOP-E ist die Erweiterung des CMOP. Das Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (Kurzversion: CMOP-E) ist der erste Teil der kanadischen Modelltriplette. Innerhalb dieses Modells gibt es ein Prozessmodell (CPPF), dass der/die Ergotherapeut/-in durch die gesamte Intervention leitet sowie das CMCE.[1] Das CMCE beschreibt Kompetenzen, die Therapeuten in den klientenzentrierten Prozess mit einbringen.[2] Das Canadian Model of Occupational Performance (CMOP) wurde ab 1983 vom kanadischen Berufsverband der Ergotherapie (CAOT) in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Ministerium für Nationale Gesundheit und Soziales entwickelt. Im Jahr 2007 wurde das Modell zum CMOP-E weiterentwickelt. Das „E“ steht für das englischsprachige Wort „Engagement“ (ebd.). Damit wird betont, dass die Sicht auf Gesundheit, Wohlbefinden und Gerechtigkeit durch das Betätigen nicht von der Ausführung abhängig ist.[1] InhaltDas CMOP-E beschreibt den Zusammenhang zwischen Person, ihren täglichen Betätigungen und der Umwelt. Betätigung wird als menschliches Grundbedürfnis gesehen, welches dem Leben einen Sinn und eine Bedeutung gibt und zu Gesundheit und Wohlbefinden beiträgt. Eine Betätigungsausführung bei Individuum ist z. B. Essen kochen, Körperpflege usw.[2] Um daher Betätigungen ausführen zu können, benötigt der Mensch verschiedene Komponenten, die sich je nach Situation und individuellen Möglichkeiten unterschiedlich zusammensetzen.[3] AufbauDas Inhaltsmodell CMOP-E besteht aus drei Bereichen. Der innerste Kern entspricht die „Person“. Die Person setzt sich aus verschiedenen Komponenten (z. B. Gefühle, Denkprozesse und physische Funktionen) zusammen. Diese Komponenten werden benötigt, sodass ein Individuum eine Betätigung ausführen kann. In dem mittleren Bereich dreht sich alles um die Betätigung.[3] Hier steht vor allem die Selbstversorgung (z. B. Körperpflege), Produktivität (z. B. Arbeiten) und Freizeit (z. B. Sport, Fahrrad fahren etc.) im Vordergrund.[2] Der letzte und äußere Kern handelt von der Umwelt. Die Umwelt spielt eine große Rolle für die Bedeutung der Betätigung, somit kann Betätigung in der physischen (z. B. Tisch), institutionellen (z. B. Schule, Arbeitsstelle), kulturellen (z. B. Traditionen, Werte) oder sozialen (z. B. Verein) Umwelt stattfinden.[3] Einzelnachweise
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